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Die Kampagne für freie Meinungsäußerung und der Blasphemie-Tag

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Gestern war Blasphemie-Tag. Er wurde letztes Jahr vom Center for Inquiry ins Leben gerufen; zusammen mit der Campaign for free expression:

“Some governments and institutions–and even some individuals–want to keep certain topics off limits. This is especially true with religion. In many places, discussions and questions about religion are discouraged, even punished. But how can we come to our own conclusions about religion if we can’t freely examine and discuss it? The Campaign for Free Expression is a CFI initiative to focus efforts and attention on one of the most crucial components of freethought: the right of individuals to express their viewpoints, opinions, and beliefs about all subjects–especially religion.”


Der 30. September wurde gewählt, weil an diesem Tag im Jahr 2005 die berüchtigten Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung “Jyllands-Posten” veröffentlicht wurden – was weitreichende Folgen hatte.

Natürlich ist das Recht auf freie Meinungsäußerung von genereller Wichtigkeit und immer zu verteidigen. Aber der Karikaturenstreit war ein anschaulicher Anlass der zeigt, dass es gerade bei Thema Religion immer noch zu viele Tabus gibt. Viele Länder – auch in Europa – haben immer noch entsprechende Gesetze. In Irland ist erst dieses Jahr wieder ein Blasphemie-Gesetz in Kraft getreten: wer Gott beleidigt, muss bis zu 25000 Euro bezahlen. Eine Karikaturistin aus den USA musste untertauchen und ihren Namen ändern weil sie den “Everybody Draw Mohammed Day” ins Leben gerufen hatte und darauf hin massiv von islamischen Fundamentalisten bedroht wurde. Der österreichische Karikaturist Manfred Deix wurde angezeigt, weil er sich über Gott lustig gemacht hatte. Und in manchen Ländern – z.B. Saudi-Arabien – wird Blasphemie mit dem Tod bestraft.

Das ist natürlich absurd. Religion ist Privatsache und wenn jemand meint, an einen Gott glauben zu müssen, dann soll er das gerne tun. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass viele Menschen meinen, ihre religiöse Überzeugung; ihre religiösen Gesetze und Tabus müssten auch für alle anderen gelten. Wenn die Moslems meinen, man dürfe Mohammed nicht abbilden, dann stört mich das nicht. Aber das ist ihr Tabu, nicht meines! Wenn die Christen meinen, man müsse Gott respektieren und dürfe sich nicht über ihn lustig machen, dann stört mich das auch nicht. Aber ich bin kein Christ – und ich sehe nicht ein, warum ich mich an die Gesetze irgendeiner Religion der ich nicht angehöre halten soll. Es regt sich ja – zumindest in Deutschland – auch niemand auf, wenn wir gegen die Gesetze und Tabus von Hinduismus, Jainismus oder Baha’i verstossen.

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Religion ist Privatsache. Und – entgegen der landläufiger Meinung – man muss auch keinen Respekt vor der Religion haben (was nicht bedeutet, dass man die Menschen die einer Religion anhängen nicht respektieren soll!). Gesetze, die das verbieten, sind absurd. Es ist ja auch nicht verboten, den “politischen Glauben” anderer Menschen zu kritisieren. Ich kann ihn Deutschland über SPD, FDP, CDU etc schimpfen; ich kann mich über die Grünen lustig machen oder die Linke öffentlich doof und bescheuert finden ohne das ich dafür bestraft werde. Und das ist gut so! Warum sollten für den religiösen Glauben andere Regeln gelten?

Das Center for Inquiry hat einen Wettbewerb veranstaltet, bei dem Videos erstellt werden sollten die auf die Bedeutung der freien Meinungsäußerung hinweisen. Dieses Video, von Gregory Walsh und John Schmid hat gewonnen:


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